Langenfelderinnen zwangen Drittligisten in die Verlängerung

Langenfelderinnen zwangen Drittligisten in die Verlängerung

Gegen Borussia Bocholt hielten die HSV-Damen mit Kampf, Laufbereitschaft und enormer Leidenschaft dagegen und zwangen den Drittligisten in die Verlängerung.

In einem von Beginn an von Borussia Bocholt dominierten Spiel, war der Klassenunterschied zu jeder Zeit sichtbar. Der Zweitplatzierte der Regionalliga war individuell besser besetzt und taktisch reifer. So war es kaum verwunderlich, dass die Gäste bereits nach 11 Minuten mit 0:1 in Führung gingen. Ein Fehler im eigenen Spielaufbau der Langenfelderinnen war ausschlaggebend für den frühen Rückstand. Ab diesem Zeitpunkt waren die HSV-Damen defensiv präsenter und warfen sich in jeden Schuss und die 2-Kämpfe, wenn auch oftmals unterlegen, wurde nun eher angenommen. Eine klasse Mannschaftsleistung sicherte dieses knappe Resultat bis zur Halbzeit. In der Pause machten die Trainer deutlich, dass der HSV in einem solchen Spiel nichts zu verlieren hat. Man konnte davon ausgehen, dass im Gegensatz zur Langenfelder Kabine in der Bocholter, aufgrund der nur sehr knappen Gästeführung, jetzt sicher keine gute Laune herrschte. Diese war aber bei den Langenfelder Spielerinnen zu spüren, man fieberte regelrecht der zweiten Halbzeit entgegen. Bei einer der wenigen HSV-Angriffe war es Anne Lange, welche im Strafraum gefoult wurde. Den Strafstoß verwandelte Joana Hantke sicher zum 1:1 (53.). Nun entwickelte sich ein noch intensiveres Spiel, in dem Bocholt enorm viel Druck machte und der HSV streckenweise nicht aus der eigenen Hälfte herauskamen. Die Laufbereitschaft und die Leidenschaft, mit der die Gastgeberinnen dagegenhielten, sorgte bei den etwa 150 Zuschauern für klasse Stimmung. Anfeuerungsrufe und Gesänge, wie man sie bei einem Frauenfußballspiel selten zu hören bekommt, waren die Folge. Bei den wenigen Entlastungsangriffen der HSV-Damen wäre dann durchaus zum Ende der 2. Halbzeit mehr drin gewesen. So war es Julia Keppner, welche zwei Chancen auf dem Fuß hatte und die beste, einem Heber über die Torfrau, nur knapp über das Tor vergab. Andererseits hatte Bocholt zahlreiche Chancen, welche durch ein super Stellungsspiel der Langenfelder Hintermannschaft vereitelt wurden, da diese mit einem Abseitspfiff endeten. Ganz verhindern konnte Langenfeld die Torabschlüsse der zwei Ligen höher spielenden Borussia naturgemäß nicht. Aber da stand ja noch die Langenfelder Torhüterin Leonie Doege im Kasten und vereitelte eine Großchance nach der anderen, wofür sie streckenweise Szenenapplaus erhielt. So war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, welche dafür sorgte, dass der haushohe Favorit aus Bocholt in die Verlängerung gezwungen wurde. In der Overtime verlief das Spiel mit gleichen Vorzeichen, Bocholt drängte und Langenfeld hielt mit allen Spielerinnen und Kampfgeist dagegen. So hatten die Gastgeberinnen Mitte der ersten Verlängerungshälfte sogar selbst noch eine Großchance; doch Larissa Herhalt traf nur die Latte. Zum Ende der Verlängerung gelang den Gästen dann doch die 1:2 Führung (114.). Der HSV wollte sich in den letzten sechs Minuten nicht ergeben und wechselte von 4er- auf 3er-Kette. Wie das dann oftmals so ist, viel in der 120 Minute der 1:3 Endstand. Nach Abpfiff tobte ein Beifallssturm über die Ränge für die Leistung, welche der Landesligist vom HSV dem 3.Ligisten entgegenbrachte. Erschöpft, etwas enttäuscht, aber schon nach wenigen Minuten glücklich über die Leistung, gingen die HSV-Damen zurecht feiern. HSV-Trainer Bochnia nach dem Spiel: „Wir haben Bocholt im Vorfeld beobachtet und gesehen, wie stark sie sind. Es war uns klar, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir über uns hinauswachsen und Bocholt einen nicht so guten Tag erwischt.“ Fast hätten die HSV-Damen es geschafft Bocholt ins Elfmeterschießen zu zwingen, doch es sollte halt nicht sein. „Mit dieser Leistung haben wir uns enorm viel Selbstvertrauen für die Liga geholt. Das ist für die schweren und wichtigen Spiele um die Meisterschaft in der Landesliga zu Beginn der Rückrunde im März enorm hilfreich,“ so der HSV-Coach weiter. Sicherlich wären die HSV-Damen gerne ins FVN-Halbfinale am Ostermontag eingezogen, so wird an diesem Tag aber das Halbfinale im Kreispokal stattfinden. Bochnia: „Wir haben mit dem Ausscheiden aus dem FVN-Pokal nun nur noch eine Doppelbelastung aus Kreispokal und Meisterschaft, vielleicht hilft das, in diesen beiden Wettbewerben erfolgreich zu sein.“ Am Mittwoch 19.02.2020 empfangen die Langenfelderinnen zum letzten Test Bayer Leverkusen 2, bevor am 1. März die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen den zweitplatzierten von DSC99 Düsseldorf weitergeht.